Wohnungssuche und Wohnungsbesichtigung: Tipps für deinen Umzug
Ein neuer Job, der Beginn deines Studiums oder andere Lebensumstände – manchmal musst oder möchtest du einfach umziehen. Die Wohnungssuche ist nie leicht. Denn damit verbunden sind Wohnungsbesichtigung, Selbstauskunft und teilweise sogar Bewerbungsunterlagen, um die Wohnung schlussendlich auch zu bekommen. Wir geben dir wertvolle Tipps für die Wohnungssuche.
ImmoScout und Co. sind out
Bevor wir über die Wohnungsbesichtigung und Bewerbung für die Wohnung reden können, brauchst du natürlich erst einmal eine Bleibe. Am besten installierst du dir die ImmoScout- und ImmoWelt-App. Aber mit beiden Apps allein wirst du deine Traumwohnung vermutlich nicht finden. Denn auch die Tausend anderen haben diese Apps installiert und bewerben sich hier.
Wir empfehlen dir noch folgende Plattformen:
eBay Kleinanzeigen: Auch hier ist Schnelligkeit gefragt. Wenn du die Zeit hast, solltest du jede freie Minute aktualisieren und schon eine vorformulierte Nachricht an die vermietende Person parat haben. Auf eBay Kleinanzeigen findest du ab und zu private Vermietende oder Mietende, die eine Person zur Nachmiete suchen und eben nicht die großen Plattformen nutzen.
Hausverwaltungen/Vermietungsgesellschaften: Oftmals haben diese Unternehmen eigene Websites, auf denen es wiederum Inserate gibt. Manche großen Gesellschaften haben sogar Apps, in denen du direkt Wohnungsbesichtigungen buchen kannst. Einige Genossenschaften führen eigene Wartelisten. Informiere dich hier am besten und lass dich auch hier eintragen.
Studierendenwerke: Meist gibt es hier studentische Wohnungsvermittlungen und Inserate.
Offline: Wenn es nicht zu weit weg ist, solltest du unbedingt einen Abstecher in die Stadt oder das Viertel machen, wo du zukünftig leben willst. Hier gibt es oftmals Aushänge oder Plakate mit Nummern und Inseraten darauf.
Alle Infos für die vermietende Person beim ersten Kontakt
Du hast die perfekte Wohnung gefunden und musst jetzt der vermietenden Person schreiben? Über die Jahre hat sich der Wohnungsmarkt sehr entwickelt. In Großstädten sind Vermietende dazu übergegangen, zuerst alle Unterlagen zu verlangen und dann Wohnungsbesichtigungen anzubieten.
Wenn du der vermietenden Person schreibst, solltest du alle Informationen auf einem Blick präsentieren. Das kann in etwa so aussehen:
„Hallo Herr/Frau X, mein Name ist Max Mustermann und ich würde mich über einen Besichtigungstermin freuen. Das müssen Sie über mich wissen: – Mein monatliches Nettoeinkommen beträgt: – Ich arbeite schon seit x Jahren hier: …
Stell auch gern heraus, dass du keine Haustiere hast, nichtrauchend bist, keine Bürgen brauchst, keine WG gründen willst etc. Denn genau diese Mietenden wollen die meisten Vermietenden. Wenn du also nicht das nötige Kleingeld für die Wohnung hast, solltest du dein Anschreiben mit genau diesen Phrasen schmücken.
Das perfekte Anschreiben für die Wohnungsbewerbung
Du steckst mitten in der Wohnungsbewerbung und brauchst Tipps? Die Bewerbungsunterlagen für eine Wohnung sollten Folgendes enthalten: – Anschreiben – evtl. Mieterselbstauskunft – Einkommensnachweis oder Bürgschaft – Schufa-Auskunft – Mietschuldenfreiheitsbescheinigung
Gestalte ein schönes Deckblatt mit einem Foto von dir. So bleibst du in Erinnerung. Das Anschreiben sollte nicht zu lang sein. Schreibe maximal eine halbe Din-A4-Seite. Bedenke, dass die vermietende Person jede Menge Bewerbungsunterlagen für die Wohnung erhalten wird. Dementsprechend stellst du am besten die Phrasen vom vorangegangenen Tipp heraus:
Hallo Herr/Frau X, ich bin auf Ihr Wohnungsinserat gestoßen und bin sehr interessiert/habe mich sofort verliebt. Ich arbeite seit 3 Jahren als Redakteur*in bei Zenjob und suche nach einer neuen Wohnung, in der ich mich wohlfühlen kann./Ich möchte bald an der Zenjob-Universität studieren und suche dafür das perfekte Lern- und Wohnumfeld.
Weitere Sätze könnten sein: – Ich bin eine ruhige Person ohne Haustiere. – Ich bin nichtrauchend und liebe lange Spaziergänge. – Ich suche eine Wohnung nur für mich.
Arbeitest du ehrenamtlich oder beschäftigst dich nebenbei mit Dingen, die helfen, bei deiner zukünftigen vermietenden Person im Gedächtnis zu bleiben? Dann schreib sie in dein Anschreiben für die Wohnungsbewerbung.
Einkommensnachweise, Schufa-Auskunft und mehr Bewerbungsunterlagen
Neben dem Anschreiben gehören in deine Wohnungsbewerbung noch mehr Unterlagen hinein.
Deine Einkommensnachweise kannst du gern schwärzen. Wichtig ist jedoch, dass die vermietende Person die Gesamtsumme des Gehalts sehen und erkennen kann, wie lange du dort schon tätig bist.
Die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung händigt dir deine aktuelle vermietende Person aus. Darauf steht dann im besten Falle, dass du keine Mietrückstände in deinem aktuellen Mietverhältnis hast. Schreib sie einfach an, damit sie dir so etwas zuschicken kann. Als Alternative akzeptieren einige Vermietende auch Kontoauszüge, auf denen gezeigt wird, dass die potenzielle Mietpartei die vergangenen Monate pünktlich Miete gezahlt hat.
Übrigens: Lebst du bei deinen Eltern oder zur Untermiete in einer WG, müssen deine Eltern bzw. die Hauptmietenden dir diese Infos zuschicken.
Bei der Schufa-Auskunft wird es etwas kniffliger. Viele Unternehmen bieten dir für Geld eine solche Auskunft an. Das ist aber die totale Geldverschwendung. Du bekommst die Schufa-Auskunft nämlich einmal im Jahr kostenlos zugeschickt. Das geht ganz einfach und schnell über die Schufa selbst. Das Ganze nennt sich Datenkopie (nach Art. 15 DSGVO) und lässt sich über meineschufa.de kostenlos bestellen.
Bedenke aber, dass du es per Post zugeschickt bekommst. Das kann etwa 5 Werktage dauern. Dementsprechend solltest du die Schufa-Auskunft anfordern, bevor du dich auf Wohnungssuche begibst. Denke auch daran, dass manche Vermietende wollen, dass die Auskunft nicht älter als 3 Monate ist.
Die Mieterselbstauskunft ist ein Dokument, das die Vermietenden oftmals verlangen, um mehr Informationen zur Mietpartei zu bekommen. In der Theorie müssen die Mietenden das nicht ausfüllen. In der Praxis haben Mietende keine andere Wahl, wenn sie die Wohnung wollen und viel Konkurrenz haben.
Oftmals haben Vermietende und Gesellschaften eigene Vordrucke zur Mieterselbstauskunft. Brauchst du jedoch eine Vorlage, können wir dir die Dokumente auf wohnungsboerse.net empfehlen. Hier kannst du auch ankreuzen, ob du Tiere, Instrumente etc. besitzt
Außerdem solltest du die Selbstauskunft für Mietende direkt bei jeder Wohnungsbesichtigung mitnehmen bzw. sie in deine Bewerbungsunterlagen für die Wohnung integrieren, um sie immer dabei zu haben.
Die Wohnungsbesichtigung: Fragen und Checkliste
Meist gibt es ein Exposé zur Wohnung. Druck es dir am besten aus oder habe es auf dem Smartphone geöffnet. Sei am besten schon eher da. Das macht einen guten Eindruck und oftmals kannst du die Wohnung dann auch schon eher besichtigen.
Außerdem solltest du dir Zeit einplanen, um die Nachbarschaft zu erkunden. Was ist dir hier wichtig? Willst du einen Supermarkt in Laufweite? Brauchst du einen Park in der Nähe? Sieh dich also um und bekomme ein Gefühl für die Lage.
Schau dir die Wohnung und deren Umgebung immer zu zwei Tageszeiten an. Am besten ist es, wenn du die Wohnung im Hellen siehst und noch einmal später die Nachbarschaft erkundest, um zu sehen, ob du dich hier auch abends wohlfühlst. Willst du in eine Großstadt mit viel Konkurrenz ziehen, solltest du jedoch jeden Termin annehmen, der dir genannt wird. Wenn du absagst, wird dir womöglich kein neuer Termin genannt.
Beim Besichtigungstermin solltest du dir so viel Zeit wie möglich lassen. Wichtig ist es, wenn du bei der Wohnungsbesichtigung auch Fragen stellst. So bleibst du den Vermietenden oder Makler*innen im Gedächtnis. Vielleicht führt ihr sogar ein nettes Gespräch?
Folgende Fragen kannst du bei der Wohnungsbesichtigung stellen:
- Gibt es einen Parkplatz, den man dazu mieten kann? Alternativ kannst du auch vor dem Termin schauen, ob genügend Parkplätze vorhanden sind.
- Gibt es einen Keller? Fahrradkeller?
- Wer wohnt noch alles in dem Haus? Familien oder eher Singles? Eher ältere oder jüngere Menschen?
- Wie hoch waren die monatlichen Nebenkosten bisher?
Vergiss auch nicht, folgende Dinge einzupacken oder vor der Besichtigung zu organisieren:
- Nimm ein Maßband mit.
- Miss vorher deine Möbel ab.
- Frage eine Person, ob sie mitkommen möchte, damit jemand mit einem neutralen Blick dabei ist.
- Nimm deine Bewerbungsunterlagen und das Exposé mit.
- Wenn dir die Ausrichtung wichtig ist (besonders beim Balkon), solltest du einen Kompass mitnehmen oder eine entsprechende App installieren.
Wenn du in der Wohnung bist, solltest du dir alles genau ansehen: In welchem Zustand ist die Küche oder sind die Möbel, die eventuell übernommen werden sollen? Wie abgedichtet sind die Fenster bzw. Rahmen? Wie gut der Boden? Hörst du die Nachbarn über, neben oder unter dir? Wo gibt es Steckdosen? Wo sind die Internetanschlüsse? Wie wird in dem Haus geheizt und sind die Kosten in den Nebenkosten oder bezahlst du das noch selbst dazu (zum Beispiel bei Gas oftmals). Mach am besten Fotos oder Videos von der Wohnung. Sie werden dir später bei der Entscheidungsfindung helfen.