KI vs. Professor: Was erwarten Studierende?
Künstliche Intelligenz ist aus unserem Leben mittlerweile nicht mehr wegzudenken: sei es beim Sprachassistenten oder bei der Auswertung großer Datenmengen. Weniger bekannt ist, dass es mittlerweile sogar „KI-Professoren“ gibt. Die Software kann nicht nur auf Deine individuellen Bedürfnisse eingehen, sondern sich auch Deinem Leistungsstand und Lerntempo anpassen.
Doch was sind die Anforderungen an einen KI-Professor bzw. welche Fähigkeiten und Eigenschaften muss sie bzw. er mitbringen? Dafür haben wir vor kurzem eine Umfrage an unsere Talents geschickt. Viele haben daran teilgenommen und geholfen, ein spannendes Ergebnis zu liefern.
Abgefragt wurden verschiedenste Eigenschaften, die ein Professor mit sich bringen könnte: von Zuverlässigkeit, Freundlichkeit und Empathie über Offenheit für Vorschläge bis hin zur Förderung von Teamwork und zum Einsatz von variablen Lehrmethoden.
Die aktuelle Studie wurde von einem Studenten im Rahmen seiner Masterarbeit durchgeführt. Das Projekt hat sich in Folge einer Studie seines Betreuers aus dem Jahr 2018 ergeben. Damals wurden dieselben Variablen abgefragt, allerdings in Bezug auf reale Professoren. Daraus ergibt sich die Möglichkeit die Erwartungen von Studierenden zu vergleichen.
Weniger Humor, dafür aber umso mehr Expertise
Die wichtigsten Anforderungen der Studierenden an einen „Computer-Professor“ waren eine hohe Expertise im Lehrgebiet, Zuverlässigkeit, Fairness und eine gute Erreichbarkeit. Dahingegen haben die meisten Befragten angegeben, dass Humor keine besonders wichtige Eigenschaft für einen „KI-Professor” ist.
Zuverlässigkeit stand bei beiden Formen der Professur unter den Top 3 Eigenschaften. Unbeantwortete Mails und zu spät benotete Hausarbeiten führen oft zu Frust. Die Zuverlässigkeit ist daher eine sehr wichtige Anforderung der Studierenden.
Unwichtig wiederum war „eine hohe Expertise außerhalb des Lehrgebiets“ bei beiden Professoren. Ähnlich verhält es sich bei dem Punkt „fördert Teamwork“ oder bei der Hilfe bei der beruflichen Orientierung. Diese drei „unwichtigen“ Punkte hatten der KI- und der reale Professor gemeinsam.
Fairness, Respekt und Zuverlässigkeit sind alles Eigenschaften, die man wahrscheinlich eher Menschen zuschreiben würde und deshalb vermutlich eher eine übergeordnete Rolle spielen. Währenddessen muss die KI so programmiert sein, dass sie eine hohe Expertise hat und den Studierenden wirklich etwas beibringt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Anforderungen an einen KI-Professor im Vergleich zu einem echten Professor nicht sehr stark unterscheiden. Zuverlässigkeit und Fairness spielen immer eine große Rolle. Ebenso ist eine gute Erreichbarkeit wichtig sowie eine logische Struktur bei der Lehre. Die Entwicklung eines „Computer-Professors“ bzw. einer KI in der Hochschule kann sich daher grundsätzlich an den Eigenschaften und Verhaltensweisen von Professoren aus Fleisch und Blut orientieren.
Du willst mehr über das Thema wissen? Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie zu realen Professoren findest Du in der Forschungsdatenbank ResearchGate.