Zenjob Studie 2024 – Generation Z bei der Arbeit
Sie gestalten ihre Zukunft selbstbewusst und kompromisslos: Generation Z, geboren zwischen 1997 und 2012, bringt frischen Wind in die Arbeitswelt. Mit klaren Erwartungen und einem unerschütterlichen Anspruch auf Flexibilität und Sinn im Leben fordert Gen Z eine Arbeitswelt, die mehr bietet als nur Work-Life-Balance und ein gutes Gehalt.
Wie will Gen Z arbeiten?
In unserer Zenjob Studie 2024 mit über 1.000 Teilnehmenden haben wir untersucht, wie sich die Erwartungen der Gen Z an die Arbeit seit unserer letzten Studie 2022 verändert haben. Jetzt beleuchten wir, welche Strategien Unternehmen ergreifen können, um diese potenziellen Mitarbeitenden für sich zu gewinnen. Denn eines ist sicher: die jungen Talente sind gefragter denn je – und zwar nicht erst angesichts des wachsenden Fachkräftemangels. Vielmehr geht es darum, sich als Unternehmen die Innovationskraft der Gen Z zu sichern und damit auch: die eigene Zukunftsfähigkeit.
Erkenntnisse der Zenjob Studie 2024
Was ist typisch für Generation Z bei der Arbeit?
Gen Z hat klare und teils unverhandelbare Erwartungen, wenn es um ihre Arbeit geht. Ganz oben steht – wie schon bei Millennials – eine ausgewogene Balance zwischen Leben und Beruf. Work-Life-Balance also? Nicht ganz. Ob ortsunabhängiges Arbeiten oder die freie Einteilung der Arbeitszeit – diese Generation erwartet, dass ihre Arbeitsbedingungen ihren individuellen Lebensstil unterstützen.
Wenn es um Arbeitsprioritäten geht, hat die Gen Z jedoch nicht ganz so typisch geantwortet wie erwartet. An erster Stelle stehen, wie auch bei den Generationen vor ihr, ein attraktives Gehalt und Jobsicherheit. Trotz des Wunsches nach Flexibilität legt die Generation Z großen Wert auf Stabilität in ihrem beruflichen Umfeld – sei es in Form von unbefristeten Arbeitsverträgen, klar definierten Aufstiegsmöglichkeiten, langfristigen Projekten, regelmäßigen Feedbackgesprächen oder transparenten Kündigungsregelungen, die Mitarbeitenden Planungssicherheit bieten. Die jüngsten globalen Krisen haben das Bewusstsein für sichere Arbeitsplätze jedenfalls weiter geschärft, und diese Sicherheit wird von Arbeitgebern aktiv eingefordert. Interessant ist dabei, dass Gen Z in Deutschland zunehmend das Arbeiten in großen Unternehmen bevorzugt. Start-Ups, die bei Teilen der englischsprachigen Gen Z sehr beliebt sind, erscheinen für die deutschsprachige Generation Z hingegen weniger attraktiv.
Tabelle: Priorisiere diese Faktoren nach ihrer Wichtigkeit für dein Berufsleben von 1 (am wichtigsten) bis 10 (am wenigsten wichtig).
Bedeutung der Technologie für Gen Zs Arbeit
Als erste Generation, die vollständig in einer digitalisierten Welt aufgewachsen ist, erwartet Gen Z, dass die Arbeitswelt nahtlos digital funktioniert. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) wird zunehmend als entscheidend für die Zukunftsfähigkeit eines Arbeitsplatzes gesehen. Über 60 % der Befragten gehen davon aus, dass KI ihre zukünftigen Arbeitsmöglichkeiten maßgeblich beeinflussen wird.
Technologie wird dabei nicht nur als “unterstützendes, aber optionales Werkzeug” verstanden, sondern als integraler Bestandteil der Arbeit. Über 90 % der Gen Z legen beispielsweise großen Wert darauf, dass ihre Arbeitgeber die neuesten Technologien nutzen, um die Arbeit effizienter und flexibler zu gestalten – zum Beispiel durch Cloud-Zugänge für Remote Work oder eine Projektmanagement-Software für abteilungsübergreifende Teamarbeit sowie das passende Setup für online Meetings.
Tabelle: Auf einer Skala von 1 (kein Einfluss) bis 5 (starker Einfluss), wie sehr glauben Sie, dass KI Ihre zukünftigen Berufsaussichten beeinflusst?
Wichtige Werte für GenZ: Nachhaltigkeit & Achtsamkeit am Arbeitsplatz
Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Zenjob Studie 2024 ist, dass Gen Z ihrer mentalen Gesundheit deutlich mehr Bedeutung beimisst als andere Generationen, wie Gen X oder sogar Millennials vor ihr. Mehr als die Hälfte der Befragten kümmert sich aktiv um ihr Wohlbefinden – sei es durch Meditation, Therapie oder Sport. Sie erwarten, dass Arbeitgeber dies nicht nur verstehen, sondern auch aktiv unterstützen, zum Beispiel durch spezielle Programme oder eine Unternehmenskultur, die offene Gespräche fördert.
Ebenso wichtig ist Gen Z das Thema Umweltbewusstsein. Sie legen großen Wert darauf, dass Unternehmen nachhaltige und glaubwürdige Maßnahmen ergreifen, statt sich mit oberflächlichem Greenwashing zu begnügen. Für Gen Z muss ihre Arbeit im Einklang mit ihren ökologischen Werten stehen.
Tabelle: Was sind Ihre drei wichtigsten Erwartungen an einen Arbeitsplatz? (Multiple Auswahl möglich)
Wichtige Erkenntnisse aus dem Vergleich mit der Zenjob Studie 2022
Im Vergleich zur Zenjob Studie 2022 zeigt die aktuelle Studie, dass Generation Z in ihren Prioritäten sowohl Kontinuitäten als auch Veränderungen aufweist. Work-Life-Balance und Flexibilität bleiben zentrale Anliegen, aber das Bedürfnis nach einem sicheren Arbeitsverhältnis hat in den letzten zwei Jahren stark zugenommen – ein Spiegel der wachsenden globalen Unsicherheit und wirtschaftlichen Herausforderungen.
Technologie spielt für Gen Z heute eine noch größere Rolle als zuvor. Wer schon 2022 technologieaffin war, erwartet mittlerweile noch mehr Einsatz. Und auch das Thema mentale Gesundheit rückt stärker in den Fokus; seit 2022 hat ihre Bedeutung weiter zugenommen. Konkret bedeutet das, dass Gen Z von ihren Arbeitgebern erwartet, aktiv eine gesunde Arbeitsumgebung zu schaffen.
Wie Unternehmen auf die Erwartungen der Gen Z reagieren können
Gen Z stellt zwar hohe Ansprüche an den Arbeitsplatz, sie bringt aber auch frische Perspektiven und einen starken Drang nach Sinnhaftigkeit, was sie zu einer treibenden Kraft für Veränderung und Wachstum macht. Unternehmen, die bereit sind, auf die Bedürfnisse dieser jungen Generation einzugehen, können sich somit eine medienkompetente und loyale Belegschaft sichern. Hier sind einige konkrete Ansätze, wie Arbeitgeber diese Potenziale optimal nutzen können.
Für Generation Z muss Arbeit flexibel sein
Für Generation Z ist Flexibilität keine zusätzliche Option, sondern eine Notwendigkeit. Unser Vorschlag ist daher, dass Unternehmen verschiedene Arbeitszeitmodelle anbieten, die es Mitarbeitenden ermöglichen, ihren Arbeitsalltag selbstbestimmt zu gestalten. Dies schließt nicht nur die Möglichkeit zum Home Office ein, sondern auch dynamische Arbeitszeiten, die sich nach verrichteten Aufgaben orientieren – nicht nach abgesessenen Stunden.
Ein vielversprechender Ansatz könnte außerdem die Einführung einer 4-Tage-Woche sein, die es den Mitarbeitenden ermöglicht, ihre Arbeit effizienter zu erledigen und gleichzeitig mehr Zeit für ihr Privatleben zu haben. Auch Job-Sharing und Gleitzeitmodelle sind attraktive Optionen, die Gen Z mehr Autonomie und Kontrolle über ihre Arbeit geben.
Ressourcen am Arbeitsplatz: Digitale Tools als Must-Have
Junge Mitarbeitende erwarten, dass Technik, die sie im Alltag nutzen, auch am Arbeitsplatz verfügbar ist. Arbeitgeber, die also ihre digitalen Tools und Plattformen regelmäßig aktualisieren, um den Anforderungen einer digital versierten Belegschaft gerecht zu werden, positionieren sich im Wettbewerb um Kandidat*innen deutlich besser.
Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in den Arbeitsalltag, ist dabei ein ebenfalls nicht zu unterschätzender Aspekt. Unternehmen, die auf innovative Technologien setzen, werden von Generation Z als zukunftsorientiert wahrgenommen und können so ihre Attraktivität als Arbeitgeber zusätzlich steigern.
Generation Z: Arbeit im Einklang mit der Natur
Das Engagement für Nachhaltigkeit könnte ebenfalls ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie sein. Generation Z achtet sehr darauf, wie umweltfreundlich ein Unternehmen ist, und möchte sehen, dass ihre Arbeitgeber echte Anstrengungen unternehmen, um nachhaltige Praktiken zu implementieren. Unternehmen können beispielsweise durch CO2-Reduktionsprogramme, Initiativen für Umweltprojekte oder die Unterstützung von nachhaltigen Lieferketten zeigen, dass sie sich ihrer ökologischen Verantwortung bewusst sind.
Im Vergleich zu früheren Generationen widmet sich Gen Z mit größter Selbstverständlichkeit auch dem Thema “Mental Health”. Es empfiehlt sich daher, dass Unternehmen ihren Mitarbeitenden entsprechende Programme und Ressourcen zur Verfügung stellen, welche die mentale Gesundheit unterstützen. Dies kann durch die Bereitstellung von Coaching-Angeboten, Therapie-/ Meditations-Apps oder Wellness-Programmen geschehen. Es ist wichtig, eine Unternehmenskultur zu fördern, die offene Gespräche über mentale Gesundheit fördert.
Tabelle: Wie häufig beschäftigen Sie sich mit Aktivitäten, die speziell Ihrer mentalen Gesundheit dienen (z. B. Meditation, Therapie, Sport)?
Karriere mit Sinn: Was Gen Z bei der Arbeit sucht
Generation Z sucht nach Sinn und Entwicklungsmöglichkeiten in ihrer Arbeit. Es zeigt sich daher immer wieder, dass Unternehmen klare Karrierepfade und Weiterbildungsprogramme anbieten sollten, die Mitarbeitenden die Chance geben, ihre Fähigkeiten kontinuierlich weiterzuentwickeln. Individuelle Entwicklungschancen, wie Mentoring-Programme oder Job-Rotationen, sind beispielsweise erprobte Mittel, um junge Mitarbeitende langfristig an das Unternehmen zu binden.
Das gewisse Etwas: Flexibilität entscheidet mit
Ob Gen X, Gen Y oder eben jetzt Gen Z – keine Generation ist jemals homogen. Daher streben auch nicht alle jungen Mitarbeitenden der Generation Z nach langfristigen Karrieren. Viele schätzen auch eine andere Art von Flexibilität – die Freiheit, Arbeit und Leben spontan zu gestalten und sich auf temporäre Projekte oder Tagesjobs zu konzentrieren.
Mit Zenjob können Unternehmen diese Art der Flexibilität nutzen, indem sie Gen Z regelmäßig als Aushilfskräfte einsetzen. Die Mischung aus Planungssicherheit, Stabilität und Flexibilität bietet Gen Z die Gelegenheit, ihre individuellen Bedürfnisse zu erfüllen, ohne ihre langfristigen Ziele aus den Augen zu verlieren. Eine Win-Win-Situation also für beide Seiten.
Tabelle: Welche Art(en) von Flexibilität schätzen Sie besonders? (Multiple Antworten möglich)
Fazit
Wer sich heute wundert, weshalb regelmäßig junge Mitarbeitende aus Gen Z bei der Arbeit fehlen oder warum auch in Deutschland “Quiet Quitting” immer mehr zum Thema wird, findet in unserer Studie klare Hinweise: Oft liegt es daran, dass flexible Arbeitsmodelle – wie ortsunabhängiges Arbeiten oder die freie Zeiteinteilung – und digitale Strukturen nicht ausreichend umgesetzt werden, um den Erwartungen dieser Generation gerecht zu werden.
Generation Z bringt neue, unverkennbare Anforderungen an den Arbeitsplatz, die Arbeitgeber ernst nehmen müssen, um auch in Zukunft die nötigen Arbeitskräfte zu finden und erfolgreich zu bleiben. Für Arbeitgeber bedeutet das vor allem eins: Anpassung. Wer die Bedürfnisse der Generation Z ernst nimmt und sich auf ihre Werte einstellt, kann nicht nur neues Personal gewinnen, sondern auch langfristig binden – und angesichts des wachsenden Fachkräftemangels ist das eine Investition in die Zukunft.