Mann analysiert Statistik

Recruiting & Arbeitsmarkt: Prognosen für das 2. Quartal 2025

Die Lage bleibt angespannt – aber nicht statisch. Auch im zweiten Quartal 2025 steht der deutsche Arbeitsmarkt unter dem Einfluss multipler Kräfte: ökonomischer Druck in der Industrie, neue rechtliche Rahmenbedingungen, branchenspezifische Engpässe und ein sich weiter verschiebendes Kräfteverhältnis zwischen Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden.

In diesem zweiten Teil unserer Reihe nehmen wir aktuelle Arbeitsmarktprognosen für Q2 unter die Lupe. Wir analysieren, welche Rolle Zeitarbeit als strategisches Instrument gewinnt, welche rechtlichen Neuerungen Unternehmen jetzt kennen sollten – und wo sich durch technologische Umbrüche ganz neue Recruiting-Chancen eröffnen.

Dabei geht es nicht nur um Zahlen und Trends. Sondern darum, wie sich unternehmerische Planung mit zunehmender Unsicherheit verbinden lässt: Was bedeutet der anhaltende Fachkräftemangel in Schlüsselbranchen bei gleichzeitiger Zunahme der Arbeitslosigkeit? Welche Regionen und Industrien sind besonders betroffen – und welche Instrumente helfen, flexibel zu bleiben, ohne Substanz zu verlieren? Wir finden es heraus.

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Quartalsprognose 2

Automobilbranche: Mehr Zeitarbeit zur Kostensenkung

Die Automobilbranche steht 2025 unter hohem Kostendruck. Ein aktuelles Beispiel liefert Mercedes-Benz: Der Konzern hat ein umfangreiches Sparprogramm angekündigt, um bis 2027 die Produktionskosten um 10 % zu senken. Kern des Pakets ist eine erhöhte Personalflexibilität, insbesondere mehr Zeitarbeit in der Produktion. Mit anderen Worten: Anstatt Stammbelegschaften weiter auszubauen, setzt Mercedes verstärkt auf Leiharbeit, um Personal in der Automobilbranche flexibel an Auftragslagen anzupassen. Betriebsbedingte Kündigungen sollen dabei vermieden werden; stattdessen werden temporäre Verträge genutzt, um auf Nachfrageschwankungen zu reagieren.

Dieser Trend ist kein Einzelfall. Zeitarbeit in der Automobilbranche gewinnt allgemein an Bedeutung, da viele Hersteller mit der Transformation zur Elektromobilität und konjunkturellen Unsicherheiten kämpfen. Flexible Personalkapazitäten gelten als Hebel, um schnell auf volatile Märkte zu reagieren und Produktionskosten zu senken. So berichten Branchenmedien, dass mehr Leiharbeit bei Mercedes Teil der Strategie ist, um wettbewerbsfähig zu bleiben – ein Signal, das auch auf Zulieferer und andere OEMs abstrahlt. Für Personaldienstleister bedeutet das eine steigende Nachfrage nach qualifizierten Kräften für Montage, Logistik und andere Bereiche der Automobilbranche

Car production company

Rechtslage für Leiharbeit: Fahrtkosten absetzbar

Nicht nur in der Industrie, auch rechtlich gibt es 2025 relevante Änderungen. Ein Thema, das viele Menschen beschäftigt, die auf Leiharbeit setzen, ist die steuerliche Absetzbarkeit von Fahrtkosten bei Zeitarbeitseinsätzen. Bisher galt: Werden Zeitarbeitnehmer*innen längerfristig bei einem Entleihbetrieb eingesetzt, betrachtete das Finanzamt diesen Ort als erste Tätigkeitsstätte. Folge: Fahrten konnten nur pauschal (Entfernungspauschale) abgerechnet werden.

Aktuelle Urteile zeichnen jedoch ein anderes Bild. Leiharbeitnehmende haben regelmäßig keine erste Tätigkeitsstätte, solange ihr Einsatz befristet ist oder unter der gesetzlich definierten Höchstdauer bleibt. Das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG-Gesetz) limitiert Einsätze beim selben Entleiher auf 18 Monate, was eine dauerhafte Zuordnung verhindert. Ein Finanzgericht bestätigte Ende 2024: Arbeitnehmende in Zeitarbeit dürfen ihre Fahrtkosten in voller Höhe abziehen, nicht nur mit 0,30 € pro Entfernungskilometer. Konkret bedeutet das, dass Hin- und Rückfahrt als Werbungskosten gelten (0,30 € pro gefahrenem Kilometer, also 0,60 € pro km rundweg) – eine deutliche steuerliche Erleichterung.

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Leiharbeit & Fahrtkosten: Das sollten Unternehmen beachten

Vorsicht geboten ist bei vorschnellen Schlussfolgerungen. Beim Bundesfinanzhof (BFH) laufen nämlich noch Verfahren zur steuerlichen Absetzbarkeit von Fahrtkosten bei Zeitarbeit. In einem Fall wurde die Revision bereits zurückgezogen. Dadurch gilt ein Urteil, das die Position der Arbeitnehmer stärkt. Die Finanzverwaltung hat ihre Richtlinien noch nicht angepasst, was zusätzlich für Rechtsunsicherheit sorgt. Experten raten Leiharbeitnehmenden daher, im Zweifel Einspruch einzulegen, falls ein Finanzamt weiterhin von einer ersten Tätigkeitsstätte ausgeht. Insgesamt deutet vieles darauf hin, dass Fahrtkosten für Zeitarbeiter künftig großzügiger absetzbar sind. 

Für Entleiher ist es wichtig, Mitarbeiter über diese Rechtslage zu informieren. Immerhin können dadurch Einsatzwechsler*innen und Pendler*innen in der Zeitarbeit finanziell entlastet werden – ein Aspekt, der die Attraktivität von Arbeitnehmerüberlassung erhöhen dürfte.

Mann arbeitet am Schreibtisch

Arbeitsmarktprognose 2025: Es bleibt durchwachsen

Wie ist die Entwicklung des Arbeitsmarkts zu Beginn des zweiten Quartals 2025? Ein wichtiger Indikator ist das Arbeitsmarktbarometer des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB). Im März 2025 ist dieser Index zum siebten Mal in Folge gesunken – um weitere 0,3 Punkte auf 98,2 Punkte. Werte unter 100 signalisieren dabei eine unterdurchschnittliche Entwicklung. Zum Vergleich: Der europäische Arbeitsmarktbarometer-Wert liegt stabil bei 99,6 Punkten, Deutschland fällt also aktuell etwas ab.

Und die Aussichten sehen derzeit nicht besser aus. Im Gegenteil. Das Arbeitsmarktbarometer fiel im Segment “Arbeitslosigkeit” im Februar auf 96,7 Punkte – ein so niedriger Wert wurde zuletzt in Krisenzeiten erreicht (2020 während Corona und 2008/09 zu Zeiten der Finanzkrise). Gleichzeitig rutschte der Bereich “Beschäftigung” erstmals seit der Corona-Pandemie unter die neutrale Marke von 100 (Februar: 99,9 Punkte). Das bedeutet: Die Arbeitsagenturen erwarten tendenziell eine steigende Arbeitslosenquote für Deutschland und allenfalls Stagnation bei der Beschäftigung.

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Arbeitsmarktprognose 2025: Zwischen Fachkräftemangel & Stellenabbau

Laut des Arbeitsmarktbarometers könnte die Zahl der Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt um etwa 140.000 auf 2,92 Millionen anwachsen. Das entspricht einer Arbeitslosenquote in Deutschland von rund 6,4 % (zum Vergleich: Im März 2025 lag die Quote bereits bei etwa 6,4 %). Parallel dazu wird ein leichter Rückgang der Erwerbstätigenzahl erwartet – das IAB prognostiziert minus 40.000 auf 46,04 Millionen Beschäftigte. Insbesondere die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung dürfte 2025 kaum noch wachsen (nur +60.000 Stellen), wobei Zuwächse fast nur in Teilzeit erfolgen und die Vollzeitstellen leicht zurückgehen. Neue Jobs entstehen vor allem im öffentlichen Sektor, während in der Industrie sowie bei Unternehmensdienstleistern eher Stellenabbau geplant ist.

Die Arbeitsmarktprognose 2025 lautet fürs nächste Quartal also, dass der Bewerbermarkt sich zugunsten der Unternehmen (Richtung Arbeitgebermarkt) etwas entspannt – und das trotz des Fachkräftemangels in vielen Bereichen. Gleichzeitig bleibt der Wettbewerbsdruck hoch, denn qualifizierte Fachkräfte sind nach wie vor rar. Die Entwicklung des Arbeitsmarkts erfordert somit ein zweigleisiges Vorgehen: Einerseits Kosteneffizienz und vorausschauende Planung für den Fall einer steigenden Arbeitslosenquote in Deutschland. Andererseits das Schaffen von attraktiven Angeboten für begehrte Fachkräfte. Kurz gesagt: das zweite Quartal 2025 präsentiert sich als Balanceakt zwischen Konsolidierung und dem Kampf um Talente.

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Zeitarbeit als Lösung für den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen

Kaum eine Branche ist so stark betroffen vom Fachkräftemangel wie das Gesundheitswesen. Laut einer aktuellen Studie blieben 2023/24 rund 47.400 Stellen im Gesundheitswesen unbesetzt – mehr als in jeder anderen Branche. Besonders in der Pflege und bei medizinischem Personal klafft eine große Lücke. Zeitarbeit im Gesundheitswesen hat sich daher in den letzten Jahren zu einer wichtigen Stütze entwickelt, um personelle Engpässe zu überbrücken.

Eine Umfrage unter 300 Krankenhäusern ergab, dass fast alle Kliniken Leiharbeit nutzen, um krankheitsbedingte Ausfälle oder Belegungsspitzen aufzufangen. Konkret werden Pflegekräfte oder Ärzte über die Arbeitnehmerüberlassung temporär eingesetzt, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Und die Zahl steigt kontinuierlich: 2022 waren es rund 30.000 Pflegekräfte auf Zeit, 2023 bereits fast 34.000.

nurse at work

Zeitarbeit für Ärzte: Darum werden flexible Modelle immer wichtiger

Für die Mitarbeitenden selbst bietet die medizinische Zeitarbeit oft Vorteile. Wertschätzung und Flexibilität spielen eine große Rolle – viele Pflegekräfte wechseln in die Leiharbeit, weil sie dort flexiblere Dienstpläne, verlässlichere Urlaubsplanung und mitunter bessere Bezahlung vorfinden. Im Schnitt verdienen Fachkräfte in der medizinischen Zeitarbeit etwa 3,4 % mehr als festangestellte Kolleg*innen. Gerade in der Pflegebranche, wo Schichtdienste und Überstunden die Regel sind, trägt das zu einer spürbaren Verbesserung der Work-Life-Balance bei. 

Die Arbeitnehmerüberlassung ist aber auch für Ärzte attraktiv: Einer aktuellen Umfrage zufolge sagen 90 % der befragten Ärzt*innen, dass Zeitarbeit ihre mentale Gesundheit positiv beeinflusst. Ganze 61 % würden ihren Beruf unter den aktuellen Bedingungen ohne die Möglichkeit der Zeitarbeit nicht mehr oder nur mit Anpassungen ausüben.

Arzt kontrolliert die Hand eines Patienten

Digitalisierung & Zeitarbeit: Die technologische Veränderung kommt

Die Digitalisierung der Arbeitswelt macht auch vor der Zeitarbeit nicht Halt. Im Gegenteil – 2025 zeigen sich technologische Trends besonders deutlich in der Personalbranche. Zum einen verändert die Nachfrage nach IT-Fachkräften die Struktur der Zeitarbeit; zum anderen setzen Personaldienstleister selbst verstärkt auf digitale Tools, um effizienter zu werden.

IT-Personalvermittlung boomt: Gerade die Industrie 4.0 sucht nach Fachkräften – und zwar händeringend. Wenn Stellen nicht sofort mit Festangestellten besetzt werden können, kommt Zeitarbeit für IT und Entwicklung ins Spiel. Personaldienstleister berichten, dass insbesondere für kurzfristige Projekte oder spezialisierte Aufgaben vermehrt IT-Spezialisten auf Zeit eingestellt werden. Start-ups und mittelständische Unternehmen setzen laut Branchenanalysen verstärkt auf solche flexiblen Arbeitsmodelle, um sich schnell an Marktveränderungen anzupassen. Für die Zeitarbeitsbranche bedeutet das enormes Potenzial in einem Sektor, der früher kein klassischer Fokus war. Begriffe wie IT-Contracting und Freelancing verschmelzen teilweise mit klassischer Arbeitnehmerüberlassung, wenn etwa Softwareentwickler projektbezogen in Unternehmen mitarbeiten.

Zahlen laufen das Bild herunter

Digitalisierung der Zeitarbeit: Mehr als nur IT-Personalvermittlung

Parallel dazu verringert die Digitalisierung der Arbeitswelt zumindest in manchen Bereichen den Bedarf an temporären Kräften. Ein Beispiel ist der Einzelhandel: Die Verschiebung hin zu E-Commerce und automatisierten Prozessen (Stichwort Self-Checkout, Lagerrobotik) reduziert den Bedarf an Zeitarbeitnehmenden in klassischen Geschäften. Wenn Kund*innen vermehrt online kaufen, sinkt etwa der Personalbedarf für Kassierer*innen oder Verkaufshilfen in Filialen – Zeitarbeit im Einzelhandel stagniert entsprechend in vielen Regionen. 

Allerdings entsteht parallel neue Nachfrage im E-Commerce-Umfeld: In Logistikzentren und Versandlagern werden weiterhin flexible Helfer*innen benötigt, um den Bestellboom zu bewältigen. Die Personaldienstleister in der Logistik spüren davon anhaltend viel – Logistik bleibt eine der Fokusbranchen für Zeitarbeit, befeuert vom Online-Handel. Kurzum: Digitalisierung verlagert den Einsatz von Zeitarbeit, anstatt ihn insgesamt zu verringern.

Personen arbeiten am Laptop am Schreibtisch

Das zweite Quartal 2025 hält – typisch für Frühjahr und Frühsommer – wieder einige saisonale Höhepunkte bereit, die sich auf den Personalbedarf auswirken. Unternehmen tun gut daran, diese Termine in der Personalplanung zu berücksichtigen.

  • Osterzeit (April): Besonders die Personalvermittlung für den Einzelhandel erlebt hier einen saisonalen Nachfrage-Peak für Verkauf und Logistik, um das erhöhte Kaufaufkommen zu bewältigen. Auch im Tourismus und Gastgewerbe herrscht rund um die Osterfeiertage Hochbetrieb – Ferienhotels, Freizeitparks und die Gastronomie stocken ihr Team mit Aushilfen auf, um Urlaubsgäste zu betreuen.
  • Bau & Garten (April bis Mai): Mit den ersten warmen Tagen startet traditionell die Garten- und Bausaison. Baumärkte, Gartenfachmärkte und DIY-Handelsketten verzeichnen ab April eine verstärkte Kundennachfrage (Stichwort Frühjahrsbepflanzung, Renovierungen). Daher steigt der Bedarf an temporären Kräften im Verkauf, an der Kasse und im Lager. Auch die Logistik dahinter fährt hoch: Saatgut, Gartenmöbel, Baumaterial – all das will transportiert und eingeräumt werden. Personaldienstleister in der Logistik stellen in diesen Wochen vermehrt Lagerhelfer*innen und Fahrer*innen bereit (Stichwort: Logistik-Personalvermittlung im Saisonbetrieb). Für Unternehmen der Branche bedeutet es, mit flexiblen Arbeitskräften Auftragsspitzen abzudecken, bevor das Sommerloch kommt.
  • Messe- und Event-Frühling (Mai): Im Frühjahr finden viele Messen, Konferenzen und Stadtfeste statt. Im Mai stehen beispielsweise große Industriemessen (etwa in Hannover oder München) und zahlreiche regionale Volksfeste im Kalender. Solche Veranstaltungen benötigen kurzfristig viele Aushilfen – vom Event-Staff über Servicekräfte bis hin zu Techniker*innen für Auf- und Abbau. Für regionale Unternehmen (Caterer, Sicherheitsdienste, Messedienstleister) ist das zweite Quartal damit ein echter Belastungstest in puncto Personal. Personalvermittlungen im Einzelhandel spüren in Messe-Städten ebenfalls Effekte, z. B. wenn Händler für Messezeiten zusätzliches Verkaufspersonal einstellen.
  • Festival-Saison: Anfang Juni beginnt die Zeit der großen Open-Air-Festivals. Gleich zum Monatsanfang stehen Rock am Ring und Rock im Park auf dem Programm, zwei der größten Musikfestivals Deutschlands, die zusammen über 150.000 Besucher anziehen. Solche Großevents sind ohne Zeitarbeit kaum denkbar: Hunderte von Aushilfskräften werden für Gastronomie, Bühnenaufbau, Abbau, Security, Reinigung und Campingplatz-Betreuung benötigt.
  • Start der Urlaubszeit (Ende Juni): Gegen Ende Q2 beginnen in einigen Bundesländern schon die Sommerferien (z. B. ab 28. Juni in Teilen Ostdeutschlands). Die Reise- und Urlaubsbranche tritt damit in ihre Hauptsaison ein. Reiseveranstalter, Flughäfen und Hotels stocken Personal rechtzeitig auf. Zeitarbeit ist auch hier ein Mittel, um z. B. an Flughäfen zusätzliches Servicepersonal oder Gepäckabfertiger bereitzustellen, solange der Ansturm anhält. 

Im Juni selbst laufen zudem die Vorbereitungen für Juli/August: Personalvermittler im Gastgewerbe suchen jetzt vermehrt Köche, Kellner*innen und Reinigungskräfte auf Zeit, die ab Sommer an Urlaubsorten einspringen. Für Unternehmen im Tourismus lohnt es sich, schon im Frühjahr Verträge mit Saisonkräften abzuschließen, da die Konkurrenz um erfahrenes Personal zur Ferienzeit sehr groß ist.

Q2 2025 macht deutlich: Die saisonale Nachfrage lässt sich nur mit vorausschauender Planung und flexiblen Strukturen auffangen. Gerade Zeitarbeit im Einzelhandel und verlässliche Personaldienstleister in der Logistik spielen dabei eine zentrale Rolle.

Kalendar mit markierten Tagen

Fazit

Die Prognosen und Trends für das zweite Quartal 2025 zeigen ein vielschichtiges Bild des deutschen Arbeitsmarkts. Einerseits deutet das Arbeitsmarktbarometer auf eine Abkühlung hin – steigende Arbeitslosenzahlen und eine nur stagnierende Beschäftigung sind Warnsignale. Andererseits bleibt der Fachkräftemangel in Schlüsselbranchen bestehen, was den Wettbewerb um qualifiziertes Personal nach wie vor hoch hält. Unternehmen gewinnen zwar tendenziell etwas Verhandlungsmacht zurück, dürfen aber nicht nachlassen, in Recruiting und Bindung zu investieren. Gerade in Branchen wie IT oder Gesundheit, wo spezialisierte Kräfte knapp sind, entscheidet die Attraktivität als Arbeitgeber über den Erfolg.

Zeitarbeit nimmt in dieser Gemengelage eine wichtige Rolle ein. Ob zur Kostensenkung in der Automobilindustrie, als Überbrückung von Personalengpässen im Gesundheitswesen oder um Spitzen in Logistik und Eventgeschäft abzudecken – flexible Arbeitskräfte sind 2025 gefragter denn je. Die Beispiele von Mercedes & Co. zeigen, dass Personalflexibilität zum strategischen Faktor wird. Gleichzeitig entwickeln sich die Rahmenbedingungen weiter: Die Rechtslage bei den Fahrtkosten entlastet Leiharbeitnehmende spürbar, was Zeitarbeit attraktiver machen kann.

Nicht zu unterschätzen sind auch die technologischen Entwicklungen. Die Digitalisierung der Zeitarbeit schafft effizientere Prozesse und neue Vermittlungschancen, insbesondere für IT-Fachkräfte. Aber sie erfordert auch Anpassungsfähigkeit – sowohl von Unternehmen, die moderne Tools nutzen sollten, als auch von Arbeitnehmenden, die sich kontinuierlich weiterqualifizieren müssen.

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